Feierliche Orgelmusik, Chor, Streicher, dazu ein Einzug der Pfarrer und des Kirchenvorstands: dass der Gottesdienst am Sonntag in der Matthäuskirche etwas Besonderes war, merkte man schnell. Das Ereignis, das nur alle sechs Jahre stattfindet, wurde schnell benannt: die Amtszeit des bisherigen Kirchenvorstands ist abgelaufen. Im Oktober haben Wahlen stattgefunden, bei denen sich alle Gemeindeglieder beteiligen konnten. Gut 20% haben ihre Stimmen abgegeben, und so wurden für den neuen Kirchenvorstand gewählt: Christian Bauer, Armin Hamann, Marlies Hofmann, Ulrich Hörner, Ute Schödel-Geiger und Florian Zschacke. Diese beriefen mit den Pfarrern zusammen Johannes Hirschmann und Ursula von Massow ins Gremium.
Im Gottesdienst wurde zuerst der bisherige Kirchenvorstand, zu dem auch Martina Attenberger und Ruth Rießelmann gehört hatten, verabschiedet und entpflichtet. Beide Pfarrer erinnerten an das große Engagement und viele Entscheidungen, die die Arbeit in den letzten sechs Jahren geprägt haben. Mit einem Geschenk und einem Segenslied, gesungen von der ganzen Gemeinde, bedankten sich Pfarrerin und Pfarrer Nagel bei allen Mitgliedern des bisherigen Kirchenvorstands.
Die neu gewählten und berufenen Mitglieder wurden dann nach vorn gerufen. Sie bekräftigten mit einem beherzten gemeinsamen „Ja, mit Gottes Hilfe“ und Handschlag ihren Willen zum verantwortlichen Leiten der Kirchengemeinde. Auch die neu hinzugekommenen Mitglieder bekamen Geschenke, die dann doch neugierig machten. Beide Pfarrer spekulierten daraufhin, welches Geschenk als Abschied und Neuanfang für die Leitung einer Gemeinde am besten wäre: ein Fernglas, um etwas genau anzuschauen und auch weit zu planen? Ein Kompass, um die Gemeinde sicher zu steuern?
Aufgelöst wurde die Neugier dann, indem beide zeigten, was in dem kleinen Paket war: ein kleiner lilafarbener Herrnhuter Stern, dazu eine Karte: „Einzeln ein Stern, gemeinsam ein Himmel“. Denn eine Gemeinde funktioniert am besten, wenn jeder mit seinen eigenen Fähigkeiten ein Star sein, leuchten und sich einbringen kann, und man gemeinsam ein Himmel ist, der von Gottes Himmel zeugt. Gerade die Sterne, die momentan im Advent leuchten, weisen auf den größten Star, Jesus, hin.
Im Bewusstsein von Christi Gegenwart wurde dann gemeinsam Abendmahl gefeiert, begleitet von Streichern und Orgel.
Nicht nur die eindrucksvolle musikalische Umrahmung (Ruth Spitzenberger leitete das Streichensemble, den ökumenischen Chor Runding/Bad Kötzting und spielte die Orgel), auch die fröhliche und zugleich feierliche Gestaltung des Gottesdienstes machten bewusst: hier sind auch über den Kirchenvorstand hinaus viele Menschen versammelt, die gemeinsam an Gottes Himmel mitarbeiten wollen.