Ahoi ihr Landratten

Anna_Trijntje_Segel_2023_EJ_Cham
Bildrechte EJ Cham

Ahoi, ihr Landratten!

38 Seefahrer unter Evangelischer Flagge auf dem Ijsselmeer

Schon seit vielen hundert Jahren übt das Meer eine unglaubliche Faszination aus. In der salzigen Seeluft schmeckt man leicht Abenteuerlust und die Chance auf neue Entdeckungen. Dieser ungebrochenen Begeisterung konnten sich auch die Evangelischen Jugendlichen aus Niederbayern und der Oberpfalz bei der Segelfreizeit in den Niederlanden nicht entziehen.

Vom 4. – 14. August begann die Tour unter der Leitung des Dekanatsjugendreferenten Fabian Geissler in der Jugendherberge in Lingen an der Ems. Nach Kennenlernen und der ersten Nacht stand ein Ausflug in die wunderschöne niederländische Stadt Zwolle an.

Die Stimmung in der Gruppe steigerte sich immer mehr, als der Beginn des Segeltörns näher rückte. Nach einer kurzen Fahrt kamen am Montag alle 38 Teilnehmer in Lemmer an. Der idyllische Ort ist der Heimathafen des Segelschiff Emma, die Anna Trijntje lag auch vor Ort. Beide Boote sind über 100 Jahre alt und für die folgenden Tage das Zuhause der Jugendlichen aus dem Bayerischen Wald. Die Gefühle schwankten dabei zwischen großer Vorfreude und der Ungewissheit, ob nicht doch dem ein oder anderen das Schwanken des Schiffes und das Auf und Ab der Wellen in den nächsten Tagen zu viel werden könnte.

Diese Besorgnis war jedoch unbegründet. Alle Teilnehmer der Freizeit erwiesen sich als standfeste Seebären, keiner musste unfreiwillig viel Zeit an der Reling verbringen. Die zwei Skipper Stefan van der Walk und Peter Spek sowie die Maats der beiden Tjalks, sorgten dafür dass die Gruppe innerhalb kürzester Zeit ein eingespieltes Team wurde, wenn es etwa darum ging, mit Hilfe von dicken Tauen das 200 Quadratmeter große Hauptsegel zu setzen oder Arbeiten für das Wenden des Schiffes oder das Halsen auszuführen. Neben diesen anstrengenden Aufgaben genossen es die Jugendlichen sichtlich, auf Deck liegend auf das Meer hinauszuschauen und dabei die Seele baumeln zu lassen. Wegen schlechtem Wetter und zu viel Wind steuerten die beiden Schiffe die ersten zwei Tage durch die Känale an Sloten und Workum vorbei bevor es am dritten Tag durch die Schleuse des großen Dammes auf die Nordsee ins Wattenmeer ging. Der gute Wind trieb das Schiff am Tag vier bis vor die Insel Vlieland, für die Teilnehmer sicher eines der Highlights der Reise.

Viel zu schnell strebte die Woche ihrem Ende entgegen und damit die Zeit auf der Emma und Anna Trijntje. Für alle Beteiligten war es eine unvergessliche Erfahrung ein so schönes Land, wie die Niederlande zu erkunden und in das Leben der alten Seefahrer hineinschnuppern zu dürfen.

Ganz besonderer Dank gilt dem Team von ehrenamtlichen Mitarbeitern, ohne die eine solche Fahrt nicht zustande käme.