Erneut meinte es das Wetter gut mit der großen Schar von Christinnen und Christen, die am letzten Sonntag vor den Schulferien auf den Silberberg kam, um den traditionellen Berggottesdienst des evangelischen Bayerwalddekanats zu feiern.
Pünktlich um 10:30 Uhr eröffneten die Posaunenchöre aus Viechtach und Cham unter der Leitung von Michael Pollwein den Gottesdienst mit einem flotten „Marche“ von Jean-Baptiste Lully.
Pfarrerin Tamara Stampka begrüßte die vielen Gottesdienstteilnehmer von nah und fern. Ein besonderer Gruß ging an den diesjährigen Gastprediger, den Regionalbischof des Kirchenkreises Regensburg Klaus Stiegler. Weitere „Dankeschöns“ gingen an die Bergbahn, die die Gottesdienstbesucher wieder kostenlos beförderte, die Bergwacht, den Posaunenchor sowie alle Beteiligten.
Die Regener Urlauberseelsorgerin Chritiane Rentzsch aus Erlangen bat im entfalteten Kyrie den dreieinigen Gott um Erbarmen und Begleitung; die Lesung aus dem Johannesevangelium las Kirchenvorsteherin Brigitte Schönfelder aus Bodenmais.
Die Predigt zum diesjährigen Gottesdienstthema „Der Himmel geht über allen auf“ eröffnete Oberkirchenrat Stiegler mit einer Erzählung, in dem ein Kind seinen Vater fragt, wie groß denn Gott sei. Dieser erklärte es dem Kind mit Hilfe eines Flugzeugs, das hoch im Himmel fliegend winzig aussieht, aber in der Nähe auf dem Flugplatz riesig ist. Auch Gott wird immer größer, je näher man ihm kommt, so Stiegler. Zum Predigttext aus der Apostelgeschichte betonte er die Wichtigkeit der alten Geschichten für unser Leben. In den ersten christlichen Gemeinden wurde selbstverständlich miteinander geteilt und jeder und jede bekam nach seinen Bedürfnissen. Dieses „Start-up“ Kirche sei nach 2000 Jahren neuen Herausforderungen ausgesetzt, Kirchengemeinden würden kleiner, und auch wenn man sich nicht im freien Fall befinde, so doch in einem großen Veränderungsprozess. Mrahm Dazu muss unser Blick auch über alle fünf Kontinente gehen betonte der Regionalbischof, denn Nächstenliebe habe auch eine politische Komponente: Es heißt ja „unser täglich Brot“, nicht „mein“. Zum Ende der Predigt verwies Stiegler auf das Gebet als Kraftquelle, das uns hilft den Kontakt zu Gott eng zu halten.
In den Abkündigungen lud Pfarrerin Stampka zu den kirchlichen Veranstaltungen in der Sommerzeit ein, wie den Bergandachten auf dem Silberberg und an der Arberkapelle. Anschließend überreichte sie Regionalbischof Stiegler ein tannengrünes Glaskreuz als Dank für sein Mitwirken.
Die Fürbitten trug der Regener Pfarrer Matthias Schricker vor, in ihnen bat er Gott um Begleitung für unser Tun, menschenwürdiges Handeln der Politiker und um Gottes Geist für das Partnerschaftsdekanat Kabwum in Papua Neuguinea, in dem momentan eine große Dekanatskonferenz stattfindet.
Dekanin Ulrike Dittmar, die bereits nach der Predigt auf den Kollektenzweck für die Urlauberseelsorge hingewiesen hatte, sprach den abschließenden Segen. Mit „Großer Gott, wir loben Dich“ und dem „Rondo barocco“ von Raimund Schächer ging der Gottesdienst musikalisch zu Ende, dem Posaunenchor wurde noch ein großer Applaus spendiert.